[PROLOG]
Jeder der Daten beheimatet, egal ob auf einem Rechner oder NAS, sollte sich besser früher als später unbedingt Gedanken um die Datensicherung (Backup) machen. Ein QNAP NAS bietet dafür zahlreiche Möglichkeiten, welche wir uns im Folgenden anschauen wollen. Wie genau die unterschiedlichen Möglichkeiten einzurichten sind, ist in der Beschreibung verlinkt. In diesem Artikel berichte ich über Backups allgemein und zähle die einzelnen Möglichkeiten nur kurz auf, damit ihr euch einen Überblick verschaffen könnt.
[BACKUP ALLGEMEIN]
Ein Backup ist im Prinzip eine Kopie des zu sichernden Datenbestands, welche zwingend außerhalb des zu sichernden Systems aufbewahrt wird. Eine weitere Festplatte mit einer Kopie der Daten im selben NAS ist also kein Backup, ebensowenig wie ein RAID.
Die goldene Backupregel lautet "3-2-1 Backup".
Dabei gibt es mindestens drei unabhängige Kopien der Daten, verteilt auf mindestens zwei Medien/ Geräte, wovon mindestens eins entfernt von den eigentlichen Daten und anderen Backups aufbewahrt werden sollte.
Je nachdem, wie wichtig einem die Daten sind, muss man natürlich nicht sofort den Teufel an die Wand malen und die 3-2-1 Regel direkt umsetzen, aber man sollte sich wenigstens Gedanken darüber machen und ein entsprechendes Backupkonzept erarbeiten. Das klingt nicht nur kompliziert, sondern das ist es auch! Hierbei gilt es zu überlegen, wie oft Daten geändert werden und demnach gesichert werden müssen: Wie sehr kann ich verkraften, dass die Änderungen der letzten X Tage oder Stunden verloren sind, wenn davon noch kein Backup erstellt wurde?
Auch ist von entscheidender Bedeutung, wie schnell man feststellen kann, dass Daten aus einem Backup benötigt werden, denn niemandem ist geholfen, wenn die Daten in allen Backups bereits durch "falsche" oder "defekte" Daten überschrieben wurden. Auch ist entscheidend, wovor die jeweiligen Backups schützen können: Schützt das Backup vor versehentlicher Löschung oder Änderung von Daten? Schützt das Backup vor Brand/ Diebstahl?
All diese Fragen und Gegebenheiten gilt es zu berücksichtigen, wenn man ein optimales Backupkonzept erarbeiten will.
Aber genug, lasst euch davon erstmal nicht beirren, denn auch hier gilt die einfache Devise: Erstmal ein Backup zu haben, ist besser als keins zu haben weil man sich ewig Gedanken darum macht, wie es am Besten ist.
Ein wichtiges Werkzeug bei der Datensicherung nennt sich "Versionierung". Dabei werden jedes Mal, wenn ein Backup erstellt wird, entsprechende Versionen von zwischenzeitlich veränderten Dateien angelegt, sodass ich heute sehen kann, wie der Stand der Datei xyz vor 4 Monaten war. Mit so einer Versionierung muss ich also weniger Angst davor haben, dass mir eine Abweichung in meinem Datenbestand zu spät auffällt. Da hierbei nur veränderte Dateien doppelt vorhanden sind, benötigt solch ein versioniertes Backup verhältnismäßig wenig Platz.
[BACKUP AUF EXTERNEN DATENTRÄGER]
Dies ist die klassische Form der Datensicherung, bei der die Daten auf z.B. eine externe USB-Festplatte gesichert werden.
Vorteil: Der externe Datenträger kann auch extern aufbewahrt werden.
Nachteil: Damit der Datenträger nicht ständig am NAS angeschlossen ist, muss man diesen stets manuell verbinden und trennen. Man ist also aktiv involviert und muss stets daran denken das Backup durchzuführen.
Wie man diese Art von Backup einrichtet erfahrt ihr hier: QNAP Backup-Einrichtung ext. Datenträger.
[BACKUP IN EINE CLOUD]
Dies ist eine sehr komfortable, aber kostspielige Lösung. Die Daten werden hierbei, bei Bedarf automatisch, in eine Cloud, wie z.B. OneDrive, Google Drive oder Dropbox über das Internet gesichert.
Vorteil: Man muss sich nicht um die Hardware kümmern und auch nicht daran denken das Backup auszuführen. Außerdem ist dieses Backup extern gelagert.
Nachteil: Abhängig von der gebuchten Kapazität fallen hier unter Umständen hohe Gebühren an; die Daten werden "einem Fremden" anvertraut.
Wie man dieses Cloud Backup einrichtet erfahrt ihr hier: QNAP Backup-Einrichtung Cloud.
[BACKUP VON QNAP ZU QNAP]
Dies ist ebenfalls eine komfortable Lösung, die zumindest einmalig etwas kostspieliger ist als eine externe Festplatte. Das Backup erfolgt hierbei über das Netzwerk auf ein anderes QNAP NAS.
Vorteil: Backup kann automatisch erfolgen.
Nachteil: In der Anschaffung teurer als eine externe Festplatte, bei externer Auslagerung ist ein erhöhter Aufwand erforderlich um die Daten sicher über das Internet zu übertragen.
Wie man ein Backup von einem QNAP auf das Andere macht erfahrt ihr hier: QNAP Backup-Einrichtung auf QNAP-NAS.
[BACKUP VON QNAP ZU ANDEREN GERÄTEN]
Es ist auch möglich, ein Backup zu NAS oder Servern von anderen Herstellern, oder sogar auf einen PC oder Laptop über das Netzwerk durchzuführen. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten (Protokolle), von denen das Zielgerät mindestens eins unterstützen muss.
Vorteil: Backup kann automatisch erfolgen.
Nachteil: Kompatibilität kann je nach Zielgerät eingeschränkt sein. Bei dieser Variante stehen nicht alle Möglichkeiten wie z.B. eine Versionierung zur Verfügung.
Wie man ein solches Backup einrichten kann und was das Zielgerät beherrschen muss erfahrt ihr hier: QNAP HBS 3 Backup auf andere Geräte.
[EPILOG]
Nun habt ihr nicht nur die Qual der Wahl, sondern müsst euch auch noch mit einem Backupkonzept rumschlagen, dies ist sehr individuell und aufwändig, bei Bedarf versuchen wir euch hierbei so gut es geht im Forum zu unterstützen!
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Vielen Dank an den User tiermutter für diese Anleitung!